Alter Dorfkern
Das Bauerndorf Lohbrügge wurde 1257 erstmals urkundlich erwähnt, als es zusammen mit elf anderen stormarnischen Bauerndörfern wie Oststeinbek, Havighorst, Boberg und Glinde das zwischen ihnen liegende sumpfige Waldgebiet Asbrook kaufte. Diesem Sumpfwald verdankt Lohbrügge wohl auch seinen Namen. Die ursprünglich sechs Bauernhöfe des Dorfes gruppierten sich um den Dorfplatz herum, der als Dreiecksfläche mit den sieben Linden an der Kreuzung Leuschnerstraße und Binnenfeldredder noch heute erhalten ist. Das Binnenfeld war auch die erste und größte Ackerfläche, die durch Rodung des Waldes entstanden ist.
Lohbrügge gehörte im Laufe seiner Geschichte zu unterschiedlichen Herrschaftsgebieten.So kam es als Teil Holsteins 1773 zu Dänemark, 1866 zu Preußen und ab 1937 zu Hamburg. Bis in die 1950er Jahre hinein blieb es jedoch ein kleines Bauerndorf mit fünf Straßen, vielen Feldern und wenigen Einwohnern. Die Wohnungsnot in Hamburg führte dann dazu, dass die Felder allmählich zugunsten der Großwohnsiedlung Lohbrügge-Nord verschwanden. Die alten Bauernhäuser wurden größtenteils Ende der 1960er Jahre abgerissen, als letzter der Sanmannsche Hof 2006.
Letzte Zeugnisse der bäuerlichen Geschichte Lohbrügges sind der Dorfplatz und die Bauernkate An der Twiete. An die alten Lohbrügger Bauernfamilien erinnern die Straßennamen Ohlstücken, Sanmannreihe und Wohltorfkamp sowie Grabsteine der Familien Singelmann, Siemers und Eggers auf dem alten Lohbrügger Friedhof bei der Erlöserkirche.