Die Ziegelei Günther

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Ziegelei Günther

Die Ziegelei Günther war eine von vier ortsansässigen Ziegeleien im damaligen Sande (ab 1929 Lohbrügge). Sie lag am Wiesenweg 1, heute Lohbrügger Kirchstraße / Bergedorfer Straße.

Der aus einer Zieglerfamilie bei Malchow (Mecklenburg-Vorpommern) stammende Carl Günther hatte die kleine Ziegelei bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben. Im Jahr 1884 beantragte er den Betrieb eines Dampfkessels, 1909 ersetzte er die alte Ziegelei durch einen modernen Neubau an gleicher Stelle.

Die Rohstoffe zur Herstellung der Ziegel wurden in den direkt benachbarten Tongruben am Geesthang gewonnen. Danach wurden die Ziegelsteine per Hand in einer Holzform (Streichbrett) geformt. Später übernahmen Maschinen diese Arbeit; so konnten 300 Ziegel pro Stunde gefertigt und anschließend in einem 14-Kammer-Ring-Tunnelofen gebrannt werden.

Der Betrieb wurde bis 1935 durch die Familie Günther geleitet. Danach übernahm Paul Stock von der Stockschen Ziegelei am Röpraredder die Fabrik. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion der Ziegelei eingestellt und auch später nicht wieder aufgenommen.

1949 kam es zum Abriss der Fabrikgebäude und der gegenüberliegenden Fabrikantenvilla. Die ehemaligen Tongruben verfüllte man 1958 beim Bau der Bergedorfer Straße mit dem dort anfallenden Sand. 1967 wurde hier der Grundstein für den Bergedorfer Standort der Fachhochschule Hamburg gelegt (heute Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg).

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