Holsteinische Zollstation

Die Grenze zwischen Bergedorf und Sande verlief etwa entlang der heutigen Eisenbahngleise. Im Jahr 1600 beschloss die holsteinische Regierung, hier ein Wegegeld zu erheben.

Das erste Zollhaus wurde 1658 direkt an der damaligen Grenze errichtet – am heutigen Herzog Carl-Friedrich-Platz. Das Herzogtum Holstein erhob hier einen Wegezoll und später zusätzlich einen Holzzoll. Dem Zöllner Hermann Schröder wurde der Bau eines Wohnhauses mit anliegender Schankwirtschaft gestattet. Eine Gastwirtschaft befand sich dort noch bis in die 1970er Jahre – bekannt als „Holsteinischer Hof“.

Das Zollhaus wurde aufgrund von Streitigkeiten zwischen Bergedorf und Holstein um 1690 in einiger Entfernung neu aufgebaut. Im Jahre 1839 wurde dieses Gebäude abgebrochen und durch einen Neubau, das dritte Zollhaus zu Sande, an gleicher Stelle ersetzt.

Die Geschichte der Sander Zollstation endete im Jahr 1868 mit dem Beitritt Bergedorfs zum Deutschen Zollverein. Das Zollhaus blieb erhalten, wurde aber mehrfach baulich umgestaltet und diente diversen Einzelhändlern als Verkaufsstätte, so z.B. dem Schuhhaus Paul und der Wäscherei Wilhelm Wulff. Das Gebäude wurde 1972 abgerissen, in den 1980er Jahren entstand hier im Zuge der Umgestaltung der Alten Holstenstraße ein neues Einkaufszentrum. Die Kopie des dänischen Wappensteines an der Marktkauf-Fassade erinnert noch heute an den Standort des alten Zollhauses.

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