Artikel aktualisiert am 12.11.2019
Geschichtstafeln in Lohbrügge werden erweitert
Am 1. Juni um 10 Uhr ist es soweit, das Kultur & Geschichtskontor und die Geschichts-AG des Stadtteilvereins Lohbrügge E.V. werden die nächsten 5 Informationstafeln offiziell einweihen. An der Ecke Binnenfeldredder/Leuschnerstraße (dem alten Dorfkern von Lohbrügge) findet die Eröffnung durch den Bezirksamtsleiter Arne Dornquast statt.
Bereits 13 Informationstafeln sind in Lohbrügge aufgestellt. Die Standortkarte und Hinweistexte finden Sie auf der Webseite des Stadtteilvereins Lohbrügge e.V. auf www.lohbrugge.de.
Die neuen Geschichtstafeln informieren über die Geschichte Lohbrügges an interessanten Standorten im Bereich Lohbrügge Nord bis nach Boberg.
Der „Alte Dorfkern“ des Bauerndorfes Lohbrügge (Standort: Ecke Leuschnerstraße/Binnenfeldredder), er befindet sich noch heute gut erkennbar an der Kreuzung Leuschnerstraße und Binnenfeldredder, bewachsen mit sieben Linden. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Lohbrügge 1257 als stormanisches Bauerndorf, gelegen am Bruch Asbrok und dem Bornmühlenbach. Die älteste bildliche Darstellung wurde um 1590 erstellt, der Name hier: Lohbrug. Als letztes bauliches Zeugnis ist die Bauerkate an der Leuschnerstraße/An der Twiete zu sehen. Etliche Straßennamen erinnern an alte Bauernfamilien, beispielsweise Sannmannreihe, Wohltorfskamp und Ohlstücken.
Die „Alten Flurbezeichnungen und Straßennamen“ (Standort: Einkaufszentrum Binnenfeldredder) wie der Reinbeker Redder, als uralter Verbindungsweg von Steinbek über Boberg nach Reinbek. Der Binnenfeldredder und der Röpraredder, entstanden im 18. Jahrhundert nach der Überführung des vorher gemeinsam bewirtschafteten Landes in Privateigentum der Bauern.
Die Siedlung am Buchenweg und der Röprade (früher Birkenweg) entstand ab ca. 1927 unter der Federführung des Siedlerbundes. Auffallend waren die großen Hausgärten, zudem wurden bis etwa 1960 Schweine und Kleintiere gehalten.
„Lohbrügge-Nord“ (Standort: Ecke Habemannstraße/Binnenfeldredder); die Großwohnsiedlung wurde ab 1961 auf den ehemaligen Feldern der Lohbrügger Bauern erreichtet. Unübersehbare Bauobjekte sind die fünf Hochhäuser an der Korachstraße, inzwischen mit pyramidenförmigen Photovoltaikfeldern auf den Dächern und der rund 400 Meter lange „Lindwurm“ am Röpraredder. Daneben entstanden auch Versorgungszentren, Kindergärten, Kirchen und eine Sportanlage.
Das „Grüne Zentrum“ (Standort: Grünes Zentrum/Plettenbergstraße); auf der weitläufigen Parkanlage nördlich vom Binnenfeldredder befanden sich die Feldflure der vier ortsansässigen Bauern von Lohbrügge und zwei Ziegeleien. Die Tongrube der Ziegelei Stock ist heute noch gut zu erkennen, hier befindet sich der Ziegelteich inmitten des „Grünen Zentrums“, sie befand sich in der Nähe der ev.-luth. Auferstehungs-Kirche am Kurt-Adams-Platz. Die Ziegelei Siemers lag schräg gegenüber am Beensroaredder. Er war seinerzeit die Verbindungsstraße zwischen dem Reinbeker Redder und dem Binnenfeldredder.
Das Dorf Boberg (Bocberge) (Standort: Bushaltestelle Am Langberg) wurde um ca. 1200 erstmalig erwähnt, mit zwei Dorfteilen – Overen Bocberge und Nederen Bocberge. Im Laufe seiner Geschichte war es unter anderem im Besitz von Dänemark. Geprägt durch die Dünenlandschaft des früheren Elburstromtals und den Torfabbau, woraus die beiden Baggerseen im Moor entstanden. 1907 nahm die Südstormarnische Kreisbahn ihren Fahrbetrieb auf, das Bahnhofshäuschen Boberg-Havighorst steht heute noch.