Neuigkeit

05.08.2021
Artikel aktualisiert am 23.11.2021

Lohbrügge und die unsichtbare Großstadt – im Nachgang

Der vom Stadtteilverein Lohbrügge organisierte Vortrag von Frau Dr. Kirsten Brodersen-Rauhut wurde, unter Beachtung der geltenden Corona-Regeln, von gut 20 Teilnehmer:innen besucht.

Die Kulturanthropologin, die aktuell in Toulouse, Frankreich, lebt und arbeitet, stellte sich und ihren beruflichen Werdegang kurz vor und erläuterte den Inhalt ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Gestartet wurde mit einem Foto, des nicht vorhandenen Ortseingangsschilds an der Landesgrenze von Reinbek nach Hamburg. Dieses prägnante Foto war zugleich Thema des Vortrags „unsichtbare Großstadt“. Die Feldforschung wurde über sieben Jahre durchgeführt und durch viele Interviews mit Lohbrügger:innen ergänzt. Wie lässt sich herausarbeiten, dass Stadt-Räume nicht erscheinen oder neben etwas anderem in den Hintergrund treten? Zusammenfassend wurde die Problematik, Unsichtbarkeit zu erfassen, Thema der Forschungsarbeit.

Die Stellung von Lohbrügge innerhalb des Stadtstaates Hamburg wurde ergründet, wie auch Symbole die mit Lohbrügge verbunden sind. Dazu zählen unter anderem der Wasserturm „Sander Dickkopp“ Baujahr 1907 und die Korachstraßen-Hochhäuser, die im Zusammenhang mit der Neubesiedlung von Lohbrügge Nord in den sechziger Jahren entstanden. Als eines der Ergebnisse wurde festgestellt das Lohbrügge, mit ca. 40.000 Einwohnern, neben Bergedorf wenig sichtbar ist. Die Umsetzung den Teilabschnitt der Alten Holstenstraße nachhaltig zu einem attraktiven Bindeglied zwischen Bergedorf und Lohbrügge zu machen, ist ein Bestandteil zur Aufwertung. Prägend waren für die Feldforscherin unter anderem die Sackgassen in Lohbrügge. Sie führen vielfach zu interessanten Orten, wie die Johann-Meyer-Straße zum Bahnhof und der Richard-Linde-Weg in einem Teilstück zum Wasserturm.

Zum Abschluss des gut einstündigen Vortrags wurde eine lebhafte Diskussion geführt. Hier wurden von den Teilnehmer:innen der Veranstaltung die großzügigen Grünflächen – Grünes Zentrum – als überaus positiv genannt, ebenso wurde der Wegfall der kleinen Einkaufszentren bemängelt. Die Anbindung an das U-Bahnnetz wurde ebenfalls als wünschenswerte Aufwertung genannt.

Bilder: Dr. Brodersen-Rauhut, Stadtteilverein Lohbrügge

 

 


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